Hier nun einige Zeilen zu meiner ertsten Ehe.

 

 

Unser Weg                                                                             Gevelsberg, 12.5.93

 

Denk ich so an die Zeit zurück,

als ich zum ersten Mal Dich sah,

dann war es Liebe auf den zweiten Blick,

denn was geschehen muß geschah.

 

Bevor ich Dich "in Angriff" nahm,

ein kurzes Intermezzo kam,

ich mußte nochmal zwischenlanden,

bevor wir zueinander fanden.

 

Was lange währt, wird endlich gut,

dies Sprichwort gab uns beiden Mut,

wir war'n dann schnell zum Bund bereit,

schon folgte die Verlobungszeit.

 

Sie dauerte dann auch nicht lang,

ein halbes Jahr, schon kam der Gang

zum Traualtar, wir wollten seh'n,

wie wir uns nun als Paar versteh'n.

 

Dann fand die Hochzeitsreise statt,

die uns beiden gut gefiel,

das einzige was stören tat,

bei Dir war Eifersucht im Spiel.

                                        

Auch wenn ich jetzt an Wunden rühr',

ich denk, dies war ein Grund dafür,

daß wir sehr oft alleine standen

und auch nicht so viel Freunde fanden.

 

Verlobung, Hochzeit ging'n geschwind,

was jetzt noch fehlte war ein Kind,

bei uns auch dies sehr schnell geschah,

schon war der kleine Sascha da.

 

Jetzt wurde unser Nest zu klein,

wir zogen in dies Haus hier ein,

wir brauchten aber noch viel Kraft,

bis der Umbau war geschafft.

 

Bei diesen und auch spät'ren dingen,

war'n wir ein tolles Team, fürwahr,

es tat uns alles stets gelingen,

auch wenn es manchmal schwierig war.

 

Dann fing bei mir die Krankheit an,

der Arzt, er stand nicht seinen Mann,

die Wahrheit, die ließ er vrmissen,

so warst auch du im Ungewissen.  

                                                                                   

Als wir dann ein Geschäft probiert,

hab'n wir sehr viele Leut' studiert,

es brachte uns Erfahrung ein,

auch gut, mehr sollte wohl nicht sein.

 

Doch da ich lernen muß auf Erden,

mußte die Krankheit schlimmer werden

und auch Du warst nicht davor gefeit,

bis Du zum Lernen warst bereit.

 

Die Diagnose traf uns beide schwer,

es war ein Schock für Dich und mich,

Hilfe von andern fehlte sehr,

die Zeit danach war fürchterlich.

 

Ich verzog mich in mein Schneckenhaus

und kam dort lange Zeit nicht raus,

ich trauerte nach all den Dingen,

die von nun an nicht mehr gingen.

 

Warum g'rad' ich, eine der Fragen,

was ich gefühlt, konnt' ich nicht sagen,

ich hab nur einfach dagesessen

und war von Selbstmitleid zerfressen.    

                                                                         - 
Daß wir auch diese Zeit geschafft,

dafür verbrauchten wir viel Kraft,

Du hattest viel Geduld mit mir,

Liebling, dafür dank' ich Dir.

 

Das Horoskop, es war die Wende,

das Schicksal nahm nun seinen Lauf,

das Selbstmitleid hatte ein Ende,

von nun an ging der Weg bergauf.

 

Es gab so manchen Ansatzpunkt

und beim Gespräch, da hat es dann gefunkt,

wir hab'n so ein'ge Fehler nun geseh'n

und konnten an die Arbeit geh'n.

 

Die ist fürwahr nicht immer leicht

und wenn ein Ziel noch nicht erreicht,

wen's auch betrifft, ob Dich, ob mich,

dann ist Geduld erforderlich.

 

Vielleicht wird noch ein'ge Zeit vergeh'n,

bis wir uns und uns selbst versteh'n,

d'rum woll'n wir zieh'n an einem Strang,

dann schaffen wir's, dies Leben lang.

 

                                                                                                             Mario